Muss es ein Welpe vom Züchter sein ?                  

Wer einen Welpen möchte, steht vor wichtigen Entscheidungen. Soll es ein Mix sein oder reinrassig mit Stammbaum? Braucht er Papiere, wenn er nur Familienhund sein und nicht auf Ausstellungen gehen soll ? Viele Hundekäufer legen keinen Wert auf eine Ahnentafel. Auf Nummer sicher gehen jedoch nur die Welpenkäufer, die wenigstens auf auf korrekte Papiere der Eltern achten. Sie können erstens den Stammbaum ihres Hundes zurückverfolgen- mit etwas Erfahrung lässt sich dadurch einiges über die Gesundheit der Vorfahren sagen. Wer noch dazu eine Kaufvertrag in der Hand hält, der läuft nicht so leicht Gefahr, von einem Hundevermehrer oder Hundehändler, der viel zu junge Billigwelpen aus dem Ausland importiert, hereinzufallen. Es ist eine Art Rückversicherung und Möglichkeit, unseriösen Züchtern das Handwerk zu legen. Aber auch für Familienhundehalter sind Papiere keinesfalls wertlos. Dabei sollten Sie wissen, dass Ahnentafel nicht gleich Ahnentafel ist. Diese lässt sich auch mit relativ geringem Aufwand erfinden oder fälschen. Klangvolle Namen allein heißen gar nichts ! Welpen von Züchtern, die einem Rassehundezuchtverein angehören, werden alle samt Zwingernamen im Zuchtbuch eingetragen. Damit der Züchter eine Ahnentafel für seine Welpen bekommt, muss er Richtlinien einhalten. Kontrolliert wird das von einem Zuchtwart. Jeder Züchter wird von diesem ausgebildeten Zuchtwart mindestens einmal besucht. Dieser behält die Zuchtstätte im Auge und führt die Wurfabnahme durch, bevor die Welpen an ihre Halter übergeben werden. 

Welpen besonders günstig oder: Warum sollte ich einen kleinen Zwerg vom Züchter kaufen? 

Ein scheinbar rassereiner 8 Wochen alter Welpe (in Wirklichkeit aber erst 5-6 Wochen)  für „nur“ 500,- bis 800,- Euro scheint ein echtes Schnäppchen, wenn man bei einem seriösen Züchter für einen 9 bis 12 Wochen alten Welpen zirka 1.800,- bis 2.500,- Euro bezahlen soll. 
                                                              Aber ist es wirklich so „günstig“??? 

1) Mit 6 Wochen ist die die Sozialisierung über die Mutter, Geschwister und sonstige Mitbewohner noch lange nicht abgeschlossen. Dazu gehört – wie bei einem Menschenkind auch – mehr, als nur essen und schlafen. Wie verhalte ich mich in der Gruppe, wie in ungewohnten Situationen im alltäglichen Leben, wie beim Weg zum Tierarzt und noch vieles, vieles mehr. All dies lernt der Welpe erst, wenn er älter als 6 Wochen ist. 

2) Mit 6 Wochen kann der Welpe höchstens einmal geimpft sein, wenn überhaupt – alles andere macht keinerlei Sinn und auch Impfungen kosten Geld, die Sie auf die 400,- Euro drauf rechnen müssen. Schauen Sie ruhig genau in den Impfpass und lassen sich erklären, was dort steht – wenn Sie einen Impfpass zu Ihrem „Schnäppchen“ bekommen.  

3) Ferner belegt der Züchter, dass er sich Kontrollen seines Vereins unterwirft und seine Hündinnen nicht als Gebärmaschinen missbraucht werden. 

4) Und noch viel wichtiger: Ein zu hoher Inzucht- und Inzestgrad beim Mopskind wird durch die Vereinskontrolle vermieden, denn - genau wie beim Menschen - können diese zu engen Verpaarungen schuld an einem schlechten Immunsystem und anderen Erkrankungen sein. 

5) Wurde Ihr Welpe entwurmt? Auch wenn scheinbar keine Würmer zu sehen sind, machen prophylaktische Entwurmungen durchaus Sinn, da über die Mutter auch scheinbar „unsichtbar“ Wurmeier an die Kinder mit der Muttermilch weiter gegeben werden können. Entwurmungen kosten auch wieder Geld – das sie auf Ihren Kaufpreis aufschlagen sollten, wenn Ihr Möpschen noch nicht entwurmt wurde. 

6) Ein Welpe fängt mit ca. 5-6 Wochen an, so richtig wie ein Scheunendrescher zu fressen – jetzt werden die Kleinen im Unterhalt erst mal teuer. Ein seriöser Züchter ist selbstverständlich gewillt, dieses Spezial Welpenfutter zu kaufen, damit der Welpe weiter bei seiner Familie gut sozialisiert werden kann. Nehmen Sie den kleinen Mops mit 6 Wochen zu sich, bezahlen Sie diese Hochphase der Futterverwertung aus Ihrer Tasche und außerdem verpasst der kleine Kerl die Sozialisierung in der Familie! 

7) Seriöse Züchter packen meistens Startpakete für ihre Mopsbabys, um den Kleinen den Umzug im Alter von 9 bis 12 Wochen so einfach wie möglich zu machen – im Kaufpreis inklusive ist also die Sorgenfreiheit, dass das Möpschen nicht wegen zu schneller Futterumstellung womöglich Bauchweh und Durchfall bekommt. Weiters stehen sie ihnen rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite.

8) Kurz zusammengefasst: Momentan scheinbar viel gespartes Geld kann später sehr teuer werden. Lieber ein wenig länger sparen und am Anfang mehr bezahlen, aber dafür gute Betreuung durch den Züchter und ein gut sozialisiertes Möpschen mit einer glücklichen Kindheit. 

Sollten Ihnen diese Gründe alle noch nicht reichen, kaufen Sie ruhig ein billiges Schnäppchen vom Vermehrer – aber sagen Sie bitte nie mehr „wenn ich das gewusst hätte“, wie es leider schon viele vor Ihnen getan haben, die im Vorfeld nicht so ausführlich informiert wurden! 

Damit mehr Menschen mehr Wissen und Verständnis bekommen zugunsten unserer knautschigen Freunde. Ein Text, der Ihnen ersparen soll, womöglich aus eigener leidvoller Erfahrung irgendwann sagen zu müssen „Hätte ich das gewusst, dann...“.

D as Züchterleben :-)

Ein ZÜCHTER ist jemand, dem durstet es nach Wissen und doch weiß er, dass er nie alles wissen wird. Er ringt mit Entscheidungen zwischen Vernunft, Herz u. Verpflichtung.
Ein ZÜCHTER opfert persönliche Interessen, Finanzen, Zeit, Freundschaften, kostbare Möbel und wertvolle Teppiche. Er tauscht eine Luxusreise gegen eine Ausstellung und das Erleben seines Rudels.
Ein ZÜCHTER verbringt Stunden ohne Schlaf um eine Paarung zu planen, oder um mit Anspannung auf die bevorstehende Geburt zu warten und hinterher über jedes Niesen, Krabbeln u. Quietschen zu wachen.
Ein ZÜCHTER verzichtet auf ein Galadinner, eine ach so tolle und "wichtige" Ausstellung usw., weil eine Geburt bevorsteht, oder die Welpen um 8 Uhr gefüttert werden müssen. Er übersieht die Geburtsflüssigkeit, setzt seinen Mund auf den schwachen Welpen, um im wahrsten Sinne des Wortes dem hilflosen Neugeborenen das Leben einzuhauchen - denn er ist die Verwirklichung seiner Träume.
Der Schoß des ZÜCHTERS ist ein großartiger Platz, auf dem Generationen von stolzen und edlen Hunden die mehr als "schön sein" können, schlummern.
Des ZÜCHTERS Hände sind stark, fest und oft schmutzig und doch wiederum sensibel für das Stupsen einer kleinen, nassen Welpennase.
Des ZÜCHTERS Rücken und Knie schmerzen vom Bücken über die Wurfkiste und vom Hocken in ihr. Doch sind sie stark genug, seine Hunde und deren Nachwuchs auf der Ausstellung zu führen oder in Agility, Obendiece usw. zu trainieren. Der Rücken des ZÜCHTERS ist oft krumm und buckelig von der Niedertracht mancher Mitmenschen, die meinen über seine Hunde und ihn Lügen verbreiten zu müssen, und doch ist er breit und stark genug, tausende solcher Lügen mit einem stolzen Lächeln zu ertragen.
Die Arme eines ZÜCHTERS sind stark genug, gleichzeitig zu wischen, einen Arm voller Welpen zu tragen und eine Hand dem Anfänger zu leihen.
Die Ohren des ZÜCHTERS sind seltsame Gebilde; manchmal rot vom Gerede, manchmal flach vom Telefonhörer, manchmal taub von Kritik und dann wieder hellhörig für das Winseln eines kranken Welpen.
Die Augen des ZÜCHTERS sind trübe vom Studieren der Ahnentafeln, manchmal blind gegenüber den Fehlern anderer und doch so scharf in der Wahrnehmung der eigenen Fehler. Sie sind immer auf der Suche nach der perfekten Spezies.
Das Gehirn des ZÜCHTERS ist manchmal getrübt vor Gesichtern und doch kann es eine Ahnentafel oder Geschichten über seine geliebten Hunde und Welpen schneller wiedergeben als ein Computer. Es steckt voller Wissen, das er jederzeit auch anderen großzügig zur Verfügung stellt.
Des ZÜCHTERS Herz ist oft gebrochen, aber immer voller Hoffnung - und es sitzt am rechten Fleck.
Oh ja - es gibt solche ZÜCHTER, und es gibt auch Züchter die ...........

 

 

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