Pug Dog Enzephalitis (PDE)

Die Nekrotisierende Meningoenzephalitis (NME) ist eine weltweit verbreitete Erkrankung der Hirnhäute, bei der entzündliche Prozesse zum Absterben von Gewebe im Gehirn führen. 
Beim Mops und bei Mops-Mischlingen wurde die spezielle Pug-Dog-Enzephalitis (PDE) beobachtet die jedoch auch ähnlich bei anderen Kleinrassen (Malteser, Chihuahua u.v.m.) vorkommt.
 

Nekrotisierende Meningoenzephalitis = NME

nekrotisieren = auflösen, degenerieren

Meningen = Hirnhäute

Enzephalitis = Entzündung des Gehirns

Symptome:
unkoordinierte Bewegungen, ungeordneter, unregelmäßiger Gang, Schiefhaltung des Kopfes, Nackensteifheit, Torkeln, Hinfälligkeit, die Tiere gehen im fortgeschrittenen Stadium mit dem Kopf gegen Wände und Gegenstände, Gedächtnisverlust, Demenz, Erblindung und im Endstadium Krämpfe und Circling.

Beispiele:
diffuse PDE - Dauer des Krankheitsverlaufes zwischen 2 bis 7 Wochen (betrifft das gesamte Gehirn und seine Häute) 

fokale PDE - Dauer des Verlaufes 3 bis 6 Monate (betrifft nur einige Bezirke des Gehirns) 

okulare PDE - Dauer länger als 6 Monate,manchmal 1 1/2 - 2 Jahre 
(betrifft zuerst den Sehnerv und breitet sich allmählich über das Gehirn aus)

Die PDE endet immer tödlich!

Die Krankheit PDE befindet sich noch weitgehend in ihrer Erforschung, bis heute gibt es lediglich Vermutungen über ihr ursächliches Entstehen. Das liegt unter anderem auch daran, dass es viele Krankheiten mit gleichen oder ähnlichen Symptomen gibt, die ebenfalls das Zentrale Nervensystem betreffen; Krankheiten, die zum überwiegenden Teil durch die Ansteckung mit Viren oder Bakterien ausgelöst werden.
Lediglich durch Sezieren des Hirn-Gewebes eines toten Tieres könnte Aufschluss über ein mögliches Vorliegen einer PDE erlangt werden, doch selbst bei einer Sektion des betroffenen Gewebes findet sich oftmals kein Erreger-Material mehr, so dass es sich auch immer um eine vorangegangene Infektion gehandelt haben könnte.

Es wird die Mutation in DLA-DPB1 als Risikofaktor für die Erkrankung angenommen. Forscher vermuten bei der PDE allerdings noch weitere Trigger (auslösende Faktoren oder Reize), auch Fremd-DNA (Bakterien,Viren) wird von einigen Forschern angesprochen.Diesen Risikofaktor kann man in einem Genlabor testen lassen. Das intakte Gen wird mit N bezeichnet, die Mutation wird in Österreich mit NME bezeichnet, jedoch im Ausland mit S.

Genotyp N/N: reinerbig für das intakte Gen. Der Hund ist kein Träger der Mutation.

Genotyp N/NME (N/S): Der Hund trägt ein mutiertes Gen (heterozygot), welches er an seine Nachkommen weiter geben kann. Das Risiko einer Erkrankung ist jedoch genauso niedrig wie beim Genotyp N/N.

Genotyp NME/NME (S/S): Der Hund ist reinerbig (homozygot) für das mutierte Gen. Der Hund ist nicht krank, lediglich das Risiko für einen Ausbruch der Erkrankung ist höher als bei den Genotypen N/N und N/NME.

Der Erbgang wird als autosomal-rezessiv mit unvollständiger Penetranz bezeichnet. Dieser Erbgang ist eine Form der Vererbung, bei der das defekte Allel auf beiden homologen Chromosomen bzw. Autosomen vorliegen muss, damit die Krankheit bzw. das Merkmal zum Ausbruch kommt. 
Bei der PDE bedeutet dies: Es können nur homozygote Träger (NME/NME) erkranken.

Die unvollständige Penetranz sagt aus, dass ein Merkmal nicht unbedingt zum Ausbruch kommen muss, auch wenn das schadhafte Gen vorhanden ist.

Da die PDE in Österreich als Thema relativ jung ist, gibt es derzeit keine aussagekräftigen Zahlen oder Statistiken. 
Das Veterinary Genetics Laboratory (VGL) ist eine unabhängige Einheit der School of Veterinary Medicine an der Universität in Davis/Kalifornien.

Zusammenfassung:

Bei dem derzeit angebotenen Gentest wird nicht die Krankheit PDE und auch nicht deren Auslöser, sondern lediglich ein vermuteter Risikofaktor getestet.

Tiere die das mutierte Gen tragen sind deswegen nicht krank.

Bei Einzelträgern (N/NME oder N/S) ist das Risiko einer Erkrankung an PDE genauso niedrig wie bei freien Tieren (N/N).

Nur homozygote Tiere (Doppelträger) haben ein erhöhtes Risiko für einen Ausbruch der PDE.

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