ALLE ELTERNTIERE, WELCHE ICH IN DIE ZUCHT NEHME, HABEN IMMER PL 0/0!

 

ABER DA ES LEIDER IN DER ZUCHT IMMER WIEDER VORKOMMEN KANN,

 ERKLÄRE ICH HIER, WARUM ES AUCH BEI GESUNDEN ELTERN VORKOMMEN KANN, 

DASS SICH EINE PATELLALUXATION ENTWICKELT.

 

Dafür gibt es leider mehrere Gründe:

  • Genetische Veranlagung: Patellaluxation ist in der Regel eine erblich bedingte Erkrankung, bei der die Genetik eine bedeutende Rolle spielt, insbesondere bei kleinen Hunderassen. Der Erbgang ist jedoch nicht einfach monogenetisch (vererbt durch ein einzelnes Gen), sondern polygenetisch, was bedeutet, dass mehrere Gene und Umweltfaktoren beteiligt sind.
  • Anatomische Prädisposition: Die Erkrankung beruht oft auf einer von der Norm abweichenden Skelettentwicklung (z.B. eine zu flache Führungsrinne am Oberschenkelknochen oder Achsenfehlstellungen), die genetisch bedingt ist.
  • Verdeckte Träger: Hunde mit Grad 0/0 zeigen keine klinischen Symptome, können aber dennoch Träger der genetischen Veranlagung sein und diese an ihre Nachkommen weitergeben.
  • Variable Ausprägung: Die Schwere der Erkrankung kann unterschiedlich ausgeprägt sein (von Grad 0 bis Grad 4), selbst wenn die genetische Grundlage vorhanden ist. Ein Welpe kann eine stärkere Ausprägung (Grad 2) entwickeln als seine symptomfreien Eltern die eine feste Patella haben.
  • Erworbene Faktoren: Obwohl es meistens genetisch ist, können auch Faktoren während der Wachstumsphase oder Traumata zur Entwicklung einer Patellaluxation beitragen, aber die angeborene/erbliche Form ist am häufigsten. 

Weitere Einflussfaktoren sind:

  • Ernährung: Falsche Ernährung oder Übergewicht beim Welpen, kann das Risiko einer Patellaluxation erhöhen.
  • Verletzungen: Auch wenn die Veranlagung meist genetisch ist, können Verletzungen eine Patellaluxation begünstigen oder auch auslösen.

Es besteht leider immer ein Restrisiko, dass die Krankheit bei Nachkommen auftritt, da es sich um ein komplexes genetisches Merkmal handelt, dass leider mit Gentest noch nicht nachweisbar ist.


Miniatur- oder Zwergrasssen (Chihuahua, Yorkshire Terrier, franz. Bulldoggen, …) sind besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen. Die Ursache hierfür liegt in einer Achsenfehlstellung der Hinterfüße. Während große Hunde meist sehr gerade ausgebildete Hinterbeinen aufweisen, liegt bei Zwergrassen eine mehr oder weniger ausgeprägte Biegung der Knochen des Oberschenkels und des Schienbeines vor, welche oft eine O-Beinigkeit führt. Durch die Stellung der Beinachse kommt es durch den Muskelzug an der Patellarsehne zu einem Zug an der Kniescheibe nach innen, was zu deren Herausspringen nach innen führen kann. Die mediale Luxation (Ausrenkung an die Innenseite des Knies) stellt die häufigste Form dar. Auch ein Unfall mit einer Schädigung der Bandstrukturen kann eine Ursache für eine Patellaluxation sein. 


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